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Auch im deutschsprachigen Kulturraum lassen sich Belege für die Verwendung der Abkürzung Xp für Christ finden, so in einer von Herrad von Landsberg, Äbtissin von Kloster Hohenburg auf dem Odilienberg im Elsass, auf Latein verfassten und reich bebilderten Enzyklopädie. Ihr um 1175 verfasster Hortus deliciarum ist die erste nachweislich von einer Frau verfasste Enzyklopädie des MittelaltersIn einer der 344 Miniaturen des Buches, die die Äbtissin im Kreise
der Nonnen des Klosters Hohenburg mit Namen und teils Herkunftsorten
zeigt, wird eine der Nonnen – die vierte von links in der fünften
(vorletzten) Zeile zwischen Hedewic und Agnes – als Xp͂ina, d. h. Christina, bezeichnet. Der Zirkumflex
als Zusammenziehungszeichen über dem „p“ zeigt überdies deutlich an,
dass es sich bei Xp͂ um eine Kontraktion von „Christ“ handelt. Die
Miniatur ist heute auch als großes Wandgemälde, eine moderne Kopie von
1935, in einem der Gänge des Klosters Hohenburg zu sehen. Die Annahme, das X stehe als Kreuz für Crossmas,
lässt sich dagegen nicht belegen. Dass die Schreibweise auf einem Trend
zur Säkularisierung und Kommerzialisierung von Weihnachten beruht,
lässt sich ebenfalls nicht belegen, da verwandte Formen schon im
12. Jahrhundert im Elsass bzw. im 16. Jahrhundert in England nachweisbar sind. Der Verein Deutsche Sprache wählte X-mas als „das überflüssigste und nervigste Wort in Deutschland“. Es stehe in Deutschland im Gegensatz zu
allem, was man mit Weihnachten verbinde: „Gemütlichkeit, deutsche
Weihnachtstraditionen, Romantik, Christlichkeit“.